Zusammenhang zwischen dem Reizdarmsyndrom und Verstopfung

Was haben Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall und Verstopfung miteinander zu tun? Sie alle sind z. B. Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS) – einer häufigen Erkrankung des Verdauungstrakts.1

Aber was genau ist das Reizdarmsyndrom? Das Reizdarmsyndrom gehört zu einer Gruppe von Erkrankungen, die als funktionelle gastrointestinale Erkrankungen bezeichnet werden. Diese Erkrankungen sind weit verbreitet – eine Studie aus dem Jahr 2021 ergab, dass etwa 40 % der Weltbevölkerung an einer Form von funktioneller gastrointestinaler Erkrankung leiden, wobei das Reizdarmsyndrom eine von 33 Erkrankungen bei Erwachsenen ist. Diese Gesundheitsstörungen können durch umweltbedingte, erbliche und individuelle Faktoren verursacht werden. Hierzu zählen z. B. eine familiäre Vorbelastung, ein sensibler Darm, eine Fehlfunktion des Immunsystems sowie psychische Faktoren wie Angst und Depression.2

Ausreichend Schlaf, Bewegung, ausreichend Flüssigkeit, weniger Alkohol und Koffein und eine gesunde, ballaststoffreiche Ernährung können bei einem Reizdarmsyndrom helfen. Man geht auch davon aus, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem psychischen Wohlbefinden und den körperlichen Symptomen von Verdauungsproblemen besteht, so dass das Achten auf die psychische Gesundheit einen erheblichen positiven Einfluss auf die Symptome haben kann.3

Was sind die Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS)?4

Obwohl das Reizdarmsyndrom in der Regel keine ernsthafte Gefahr für die körperliche Gesundheit darstellt, geht es mit unangenehmen Symptomen einher.

Häufige Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS) sind:

  • Magenschmerzen oder -krämpfe – in der Regel schlimmer nach dem Essen und besser nach dem Stuhlgang
  • Blähungen – dein Bauch kann sich unangenehm voll und aufgebläht anfühlen
  • Durchfall – dein Stuhl kann wässrig sein oder du musst sehr plötzlich auf die Toilette
  • Verstopfung – der Stuhlgang kann anstrengend sein oder es kann sich so anfühlen, als könntest du den Darm nicht vollständig entleeren

 

Verstopfung ist ein entscheidendes Symptom des Reizdarmsyndroms. Betroffene leiden oft abwechselnd unter Verstopfung und Durchfall.

Es kann Tage geben, an denen deine Symptome besser sind, und Tage, an denen sie schlimmer sind (Schübe). Sie können durch Essen oder Trinken ausgelöst werden.

Was sind mögliche Ursachen des Reizdarmsyndroms?

Wie bei vielen Dingen wissen wir nicht genau, was das Reizdarmsyndrom verursacht. Einige Faktoren, die bei der Entwicklung eines Reizdarmsyndroms eine Rolle spielen können, sind:⁵

  • Frühe Stresserfahrungen im Leben
  • Veränderungen im Mikrobiom des Darms
  • Reizdarmsyndrom als Folge eines schweren, durch eine Infektion oder einen Virus verursachten Durchfalls
  • Eine gestörte Arbeit der Muskeln im Darm und der Bewegung der Nahrung durch den Verdauungstrakt
  • Besonders empfindliche Nerven im Verdauungstrakt
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten

 

Das Reizdarmsyndrom kann auch ausgelöst werden durch:⁶

  • Bestimmte Lebensmittel. Welche Lebensmittel bei dir Auslöser sind, hängt davon ab, ob du Unverträglichkeiten oder eine Überempfindlichkeit hast. Zu den häufigsten Auslösern gehören Gluten und kohlensäurehaltige Getränke.
  • Stress
  • Die Menstruation kann die Symptome des Reizdarmsyndroms bei Betroffenen verschlimmern.

 

Frauen und Menschen, denen bei der Geburt ein weibliches Geschlecht zugewiesen wurde, sind häufiger von RDS betroffen als Männer. Menschen mit Angstzuständen, Depressionen und/oder einer posttraumatischen Belastungsstörung, Missbrauch in der Vergangenheit und chronischen Schmerzzuständen wie Fibromyalgie haben ebenfalls ein höheres Risiko für das Reizdarmsyndrom.6

Wenn du den Verdacht hast, dass du an einem Reizdarmsyndrom leidest, empfehlen wir dir, dich an einen Arzt zu wenden, um eine Diagnose, Beratung und Behandlungspläne zu erhalten.

Referenzen:

  1. What is IBS? NHS. Seite zuletzt akualisiert am 24. Februar 2021. Verfügbar hier: https://www.nhs.uk/conditions/irritable-bowel-syndrome-ibs/.
  2. A Guide to Functional Gastrointestinal Disorders. Healthline. Seite zuletzt aktualisiert am 21. Januar 2022. Verfügbar hier: https://www.healthline.com/health/digestive-health/functional-gastrointestinal-disorder.
  3. https://www.healthline.com/health/digestive-health/functional-gastrointestinal-disorder#treatment. Abgerufen am 04.04.2025.
  4. What is irritable bowel syndrome. NHS Inform. Verfügbar hier: https://www.nhsinform.scot/illnesses-and-conditions/stomach-liver-and-gastrointestinal-tract/irritable-bowel-syndrome-ibs/.
  5. Irritable bowel syndrome. Mayo Clinic. Seite zuletzt aktualsiert am 11. Oktober 2024. Verfügbar hier: https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/irritable-bowel-syndrome/symptoms-causes/syc-20360016.
  6. Irritable Bowel Syndrome (IBS). Cleveland Clinic. Seite zuletzt aktualisiert am 16. November 2023. Verfügbar hier: https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/4342-irritable-bowel-syndrome-ibs.

 

 

Stand 04/25, DE-GE-MOV-2500062